Forum der Hundefreunde Hildesheim e.V.

Liebe Hundshuus Leser,

Bei uns leben neun Hunde, darunter eine kleine Dame aus dem Hundshuus, und ich schreibe hier, weil ich Unterstützung zur Vermittlung eines Hundes benötige.
Wir betreiben selbst nicht aktiv Vermittlungsarbeit. Weil wir mit unserem bunt gemischten Rudel aber auffallen, passiert es uns ab und zu, das ein Hund bei uns strandet. Passt das Tier ins Rudel und wir haben einen Platz frei, behalten wir solche Kandidaten, ist das nicht der Fall, müssen wir uns nach einem neuen Platz umsehen.
Die Hündin für die ich Ideen und Unterstützung zu einer guten Vermittlung benötige ist ein Cockerspaniel, und fünf Jahre alt.
Nele kam durch sehr ärgerliche Umstände zu uns. Ich bin wütend, sehe aber keine Möglichkeiten gegen den Vorbesitzer vorzugehen.
Folgendes ist passiert:
Mein Mann bat mich um meine Meinung zu einem Hund. Ein Arbeitskollege von ihm suchte anscheinend Hilfe mit seiner Hündin, deren aggressives Verhalten die Familie verunsicherte. Ich vermittelte ein Telefonat mit einer Freundin, die eine Hundeschule betreibt und gab meine eigene Einschätzung über mögliche Ursachen des problematischen Verhaltens und zum weiteren Umgang damit auf den Weg.
Die nächste Rückmeldung die ich bekam lautete, die Hündin sei einer Hundetrainerin vorgestellt worden (keine, die wir kennen, oder empfohlen hätten) und diese hätte zum einschläfern geraten, denn es läge die sogenannte Cockerwut vor. Bei mir läuteten alle Alarmglocken, weil einer unserer Stammhunde, (Cockerspaniel, rot...) eine sehr ähnliche Vorgeschichte hat. Der relevante Unterschied bei unserem seit Jahren im Haushalt lebenden Spaniel ist, das dessen Vorbesitzer, denen man ebenfalls von Cockerwut erzählt und zur Euthanasie geraten hatte, engagiert Lösungen für ihren Rüden gesucht haben, wir auf ihn aufmerksam wurden und ihn dann bei uns aufnahmen. Die Befürchtung, das diese Erkrankung, die es tatsächlich gibt, die aber selten geworden ist seit sie zu der Zeit als Cocker sehr in Mode waren vermehrt auffiel, und das wohl insbesondere bei roten Tieren häufig als bequeme, legalisierende Begründung zur Tötung unbequem/schwierig gewordener Hunde verwendet wird, und sicher häufiger rote Cocker mit Hilfe dieser Argumentation getötet werden, weil Besitzer sich verunsichern lassen und Trainer falsch beraten war uns nicht neu.
Wir haben versucht nachzuhaken. Ich befragte meine Freundin mit der Hundeschule nach ihrem Telefonat mit dem Besitzer. Leider deckte sich ihr Eindruck mit dem, der sich auch bei uns immer mehr verstärkte, das entgegen der ersten Beteuerungen, man wolle mit der Hündin arbeiten, hier nur eine Absolution gesucht wurde, sie töten zu lassen, oder wenigstens schnell los zu werden. Alarmiert beschlossen wir alle, für den Ernstfall wenigstens einen Pflegeplatz für sie zu organisieren, aufgebracht das von Seiten des Besitzers dahingehend auf keine Hilfe zu hoffen sein dürfte.

Vor dei Wochen kam mein Mann von der Arbeit und hatte die Hündin im Auto.
Der Vorbesitzer hatte sie zur Dienstübergabe ohne Absprache mit Leine, Decke, Spielzeug und Näpfen übergeben mit der Ansage ";willst´e die jetzt haben, sonst lasse ich die morgen einschläfern"

Bei Nele liegt KEINE Cockerwut vor.
Sie läuft gut bei uns im Rudel mit, und zeigt ein normales Verhaltensrepertoire. Lasse ich sie allerdings mit allen in den Garten, und es ist etwas windig, jagt sie obsessiv Blätter, und würde das für Stunden tun, wenn ich das Verhalten nicht unterbreche.
Das sie ein triebstarker Hund ist, der was zu tun braucht, dürfte sie eher in Schwierigkeiten bringen, als aggressives Verhalten. Sie hat gelernt sich aus einer für sie unbequemen Lage mit schnappen zu befreien. Das ist aber auch schon alles. Sie lässt sich anfassen, nimmt Kontakt auf, und reagiert problemlos auf Korrekturen.

Nele benötigt Menschen, die etwas Hundeerfahren sind, und Spaß daran haben, was mit ihr zu unternehmen.

Sie kennt noch keine Kommandos, lernt aber schnell und ist begeistert, wenn ich mich mit ihr beschäftige.

Meine Einschätzung: Sie ist kein Problemhund, bringt aber bei ungeeigneter Haltung Potential mit, zu einem zu werden.

Jede Idee was ich unternehmen kann, um viele auf ihren Fall aufmerksam zu machen ist mir sehr willkommen.

Fragen zur Nele beantworte ich gerne.

Es fällt uns nicht leicht sie weitergeben zu müssen. Wir sind aber überbelegt.
Wir sind furchtbar wütend auf das Verhalten des Besitzers und auf jeden Tierarzt der bereits ist, einen gesunden Hund zu töten.