HIER ein schöner treffender Beitrag aus der Meinungsecke des http://www.hundshuus.de :1003
18.05.2009 15:13
Jochen
Der Philosoph Arthur Schopenhauer – angeblich der klügste Deutsche, der je gelebt hat – war ein großer Tier- und spez. Hundeliebhaber. Gerade gestern las ich folgendes: Tiere haben eine sehr viel geringere Leidensfähigkeit als Menschen. Sie leben nämlich in einer unendlichen Kette von Gegenwarten. Ihnen ist die Vergangenheit nicht bewusst und auch das Prinzip „Zukunft“ nicht. Damit entfällt der größte Teil des denkbaren Unglücks und Leidens. Während sich die meisten Menschen mit Gedanken an das Leid der
Vergangenheit sowie das theoretisch unendlich große Leid der Zukunft die Gegenwart vermiesen, geht es den Tieren/Hunden
, wenn ihre Gegenwart halbwegs erträglich ist.
Selbstverständlich fürchten sie sich vor einem Besenstiel,
wenn sie in der Vergangenheit mit diesem verprügelt wurden.
Sie sind aber nicht in der Lage, über die Vergangenheit an sich und Besenstiele im speziellen nachzudenken. Dieses Thema ist eine komplizierte Angelegenheit, aber wir können wohl davon
ausgehen, dass die Hunde sehr viel weniger Anspruchsdenken
entwickeln als Menschen. Was lernen wir daraus? Wir können
Hunde sehr viel leichter „glücklich“ machen als Menschen. Und natürlich ist den Hunden das Prinzip „Glück“
und daher streben sie es auch nicht an.
Vermenschlichung der Hunde ist schlecht - für Hunde und
Menschen. Die Hunde quält es und die Menschen sind
frustriert, da sie den Idealzustand, den sie sich für ihre Tiere zusammen phantasieren, nie erreichen können. Die Vermenschlichung wird den Gegebenheiten des Lebens eben nicht gerecht. Sie ist - wenn man so will – eine milde Form des Wahnsinns.
Wir tun den Hunden also keinen Gefallen, wenn wir an sie die Maßstäbe anlegen, die wir bei Menschen benutzen würden. Wir sollten auch nicht alles so komplizieren und die
Hundehaltung zu einem Äquivalent der theoretischen Physik hochstilisieren. Insbesondere sollten wir uns nicht ständig Gedanken über Dinge und Rahmenbedingungen machen, die für unsere vierbeinigen Freunde keinerlei Relevanz haben, sondern nur für uns. Wenn wir dafür sorgen, dass sie keine Schmerzen leiden müssen, unsere Gesellschaft möglichst oft genießen können und außerdem genug zu fressen haben, werden die meisten
Hunde dies als paradiesischen Zustand empfinden. Keineswegs müssen wir damit rechnen, dass sie über die Länge der Leine nachdenken, oder aber, weshalb sie heute nicht frei laufen dürfen – dies aber vor einem Monat noch durften...
Jochen